Podcast Erlebnis Photographie 003 Camera Obscura-Jetzt erst recht

Erlebnis Photographie Folge 003 – Camera Obscura – Noch einmal

Hallo und Sorry

Schön dass du da bist. Mein Name ist Christoph Schoder und wir begrüßen dich herzlich unserem Podcast: Erlebnis Photographie. Wir das das bin und Fee (Hallo).

Es hat jetzt leider deutlich länger als die angekündigten zwei Wochen gedauert, bis wir diese Podcastfolge veröffentlichen konnten. Uns ist leider ein sehr wichtiges Ereignis dazwischen gekommen und zwar der Launch unseres Reisepodcasts „Erlebnis Irland“ .
Wie der Name schon sagt erzählen wir Euch in diesem Podcast von Irland. Ihr bekommt in „Erlebnis Irland“ wichtige Informationen und Tips für Reisen auf die Grüne Insel aber natürlich findet ihr darin auch Location und Fototips.

Wie es sich für einen Reisofotograf gehört werde ich im Podcast „Erlebnis Irland“ auch das Thema Fotografie nicht vernachlässigen. Während Fee die Interviews führt und sich um die geschichtlichen Themen kümmert.
Unsere Erfahrungen aus diesem Podcast fließen auch in den Podcast Erlebnis Photographie ein und wir haben das Konzept nochmal überarbeitet und hoffen, dass er noch spannender und unterhaltsamer für euch wird.

Podcast Erlebnis Photographie 003 Camera Obscura-Jetzt erst recht

Rückblick auf ein Jahrtausende alte Entwicklungsgeschichte

In den zurückliegenden Podcastfolgen haben wir uns die Entwicklung der Camera Obscura angesehen. Wie du jetzt weißt, bildet sie die technische Grundlage für Entstehung der Fotografie.

Wir haben gesehen, die Wurzeln der Fotografie reichen möglicherweise viel weiter zurück, als einige wenige Jahrhunderte. Vielleicht viel weiter, als nur bis in das Mittelalter, indem findige Künstler die Camera Obscura als Zeichenhilfe benutzt haben.

Einige Theorien besagen, dass das Prinzip Camera Obscura bereits von den prähistorischen Menschen genutzt wurde, um ihre berühmten Tierzeichnungen an den Höhlenwänden zu schaffen.

In den nächsten Jahrtausenden wurde die Camera Obscura als Projektionsgerät und zur Beobachtung astronomischer Ereignisse benutzt.
Und zwar hauptsächlich in China und in Arabien. Aristoteles entdeckt das Phänomen der Lichtbrechung schon im Antiken Griechenland.

Immer wieder taucht sie in den Schriften der entsprechender Gehlehrter auf, bevor sie dann von den Griechen über die Araber wieder Eingang in die abendländliche von der katholisch Kirche geprägte Wissenschaft findet. Quasi durch die Hintertür wird sie wieder Salonfähig.

Leonardo da Vinci und die Camera Obscura
„Wenn die Vorderseite eines Gebäudes, oder ein Platz oder eine Landschaft von der Sonne beschienen wird und man bohrt ein Loch in die Wand eines Gebäudes, das dieser Szenerie zugewandt ist und der Raum dahinter ist abgedunkelt, dann werfen alle von der Sonne beschienenen Objekte ihr Abbild durch diese Apparatur und sie erscheinen mit der Oberseite nach unten auf der gegenüberliegenden Wand.“

Das Prinzip der Camera Obscura, wie sie auch Leonardo da Vinci beschreibt.
Das Prinzip der Camera Obscura, wie sie auch Leonardo da Vinci beschreibt.

So oder so ähnlich notierte sich der italienische Maler und Universalgelehrte Leonardo da Vinci seine Beobachtungen in einem seiner Notizbücher.

„Du kannst diese Bilder auf einem Bogen weißes Papier einfangen, das unweit der Öffnung angebracht wird. Du wirst die oben erwähnten Objekte in ihrer natürlichen Farbe und Form sehen können aber sie scheinen kleiner und verkehrt herum zu sein. Dies geschieht während der Passage der Strahlen durch die Öffnung.
Wenn diese Abbilder von einem Platz stammen, der von der Sonne beschienen wird erscheinen sie in den Farben auf dem Papier genau so, wie sie sind. Das Papier sollte sehr dünn sein und von hinten betrachtet werden.“

Auch zeichnete Leonardo 270 Diagramme zur Camera Obscura in seine Notizbücher.

Also ich würde diese Epoche als Geburtsstunde der Fotografie betrachten. Denn ab dieser Zeit wurde die Camera Obscura dazu verwendet, realistische Bilder der Wirklichkeit abzubilden.

Was noch einige Jahrzehnte dauern würde war es, den Prozess der automatischen Speicherung zu entwickeln.

Älteste Zeichnung einer Camera Obscura

Die älteste bekannte Zeichnung einer Camera Obscura stammt von dem holländischen Physiker und Mathematiker Gemma Frisius 1545. Als Geograph versuchte er die bisherigen Verfahren und Instrumente zur Navigation zu verbessern. Und er war darin auch sehr erfolgreich. Auch als Geschäftsmann war Frisius tüchtig. Zusammen mit einem Partner richtete er Werkstatt ein, um seine verbesserten Geräte selbst zu produzieren und zu verkaufen.

Wir haben vor ein paar Minuten von Verbesserungen gesprochen. Das Funktionsprinzip der Camera Obscura war den Menschen jetzt grundsätzlich bekannt. Und sie machten von dem Wissen reichlich Gebrauch. Jetzt ging es darum, das Gerät zu verbessern.
Grundsätzlich könnte man, beziehungsweise kann man mit einer solchen Camera Obscura durch aus schon brauchbare Fotografien machen. Ich mache das auch gelegentlich. Man platziert einfach Film oder Fotopapier auf der Projektionsfläche und schon kann man mit dieser Apparatur fotografieren.

Soweit sind wir ab noch nicht. Folgerichtig machen sich die Foto Pioniere jetzt an die Entwicklung von objektiven Linsen und Spiegelsystemen zur Lichtsteuerung.

Der Italiener Geralamo Garando schlug in einem seiner Schriften Verwendung einer bikonvexen Linse in einer Camera Obscura vor.
Bikonvex – zum besseren Verständnis – Ich musste ebenfalls kurz nachschauen, weil ich konvex und konkav ständig verwechsle – Bikonvex sind die Linsen, die nach außen gewölbt sind.
Geralamo Garando war nicht nur Italiener und ein hervorragender Mathematiker, sondern er war auch uneheliche Sohn eines Freundes von Leonardo da Vinci.
Er hatte zwar Medizin studiert und einen Abschluss, praktizierte aber ohne Lizenz. Mit der Zeit wurde er ein sehr beliebter Arzt.
Gerando behandelte einige angesehene und Reiche Patienten. So konnte er als Arzt praktizieren und nebenher mathematische Probleme lösen.
Trotzdem war er ständig klamm an Geld und besserte deshalb sein Einkommen als professioneller Spieler und Schachspieler auf.

 

Das Eckige wird rund

Ein Landsmann Gerando, nämlich der Sizilianer Francesco Maurolico, gelang es das Problem zu lösen, das Jahrunderte zuvor Aristoteles zur Verzweiflung Trieb: Er fand eine Erklärung auf die Frage, warum kann ein viereckiges Loch runde Lichtpunkte abbilden.

Allerdings wurden seine Erkenntnis darüber erst von Johannes Keppler um 1611 publiziert. Kepler fand die Lösung mit eigenen Forschungen selbst heraus fand unabhängig von Maurolicio.

Immer wieder kommt es vor, dass die Camera Obscura in Konflikt mit der Kirche gerät. Zumindest betrifft das ihre Entwickler und zumindest, wenn es um die wissenschaftlichen Aspekte geht.

 

Giambattista della Porta – Kryptograph gegen die Inquisituion

Dieses Mal trifft es den adligen Abenteurer und Forscher Giambattista della Porta.
Er wurde von der Inquisition mit einem Bann belegt. Das hatte möglicherweise zur Folge, dass er er einer der führenden Kyptografen des Landes wurde. Einige seiner Freunde waren von der Inquisition eingekerkert worden. Mit Hilfe von in Eiern geschriebenen Botschaften gelang es ihm ihnen Nachrichten zu schicken.

In seinem späteren Leben sammelte seltene Tiere und züchtete exotische Pflanzen. Auf jeden Fall war er einer der Gründer einer der ersten wissenschaftlichen Vereinigungen.

Von ihm stammte die Idee einen konvexen Siegel in die Camera Obscura einzubauen, um sie als Zeichenhilfe zu verbessern.

Er nutzte das Modell der Kamera Obscura, um die Funktionsweise des menschlichen Auges zu erklären.

Von ihm soll auch die Erfindung des Fernrohrs stammen. Bevor er diese aber umsetzten konnte sei vorher aber gestorben.

Dass die Camera Obscura tatsächlich als Zeichenhilfe in Einsatz kam, beweist der venezianische Adlige Daniello Barbaro in seiner Arbeit „La Pratica della Perspettiva“. Darin beschreibt den Gebrauch einer Camera Obscura mit Linsen.

Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber immer wenn ich an eine Camera Obscura denke, dann denke ich an eine relativ kleine Holzschachtel mit Ojektiv dran, mit einer maximalen Kantenlänge von maximal 30cm.

 

Camera Obscura im Taschenformat

Aber eine transportable Zeichenhilfe sah damals noch ganz anders aus. Sie war eher etwas sperrig. Man muss sie sich mehr wie Zelt oder sogar eine transportable Hütte vorstellen.
Fiedrich Risner entwarf eine Zeichenhilfe. Ein Holzhütte in Leichtbauweise mit viereckigem Grundriss und in jeder Wand ein Loch mit Linse ausgestattet.
Die Projektion erfolgte auf eine Säule in der Mitte.

Wie du dir unschwer vorstellen kannst, waren diese Zeichenhilfen schwierig zu transportieren auch wenn das Material im Verhältnis nicht so schwer war, brauchte man wahrscheinlich Wagen und mehrere Leute, um sie zu transportieren und aufzustellen. Deshalb war diese Camera Obscura vermutlich gleich mit vier Öffnungen ausgestattet, damit sich der Aufwand auch lohnte.

 

Camera Obscura und der Gregorianische Kalender

Natürlich wird die Camera Obscura auch noch für andere Dinge genutzt, wie nur zur Erzeugung. Man nutzt sie auch weiterhin zur Beobachtung der Sonnenbewegung. So entwarf der Dominikaner und Astronom Ignazio Danti ein Gnomon, das in der Basilika San Petronio in Bologna und in der Basilika Santa Maria Novella in Florenz Verwendung findet. Das Prinzip ist weniger das der Bildprojektion sondern eher das, was in den Hügelgräbern von Newgrange Anwendung findet: Und zwar wird ein Lichtstrahl erzeugt, der ein bestimmtes Ereignis anzeigt.
Das Gnomon half dabei, den neuen Gregorianischen Kalender festzulegen, was der Karriere von Danti einen nicht unerheblichen Sprung noch oben verschaffte.

Die Venezianer waren nicht nur in Punkto Handel, Seefahrt und Intrigen sehr umtriebig sondern auch in der Entwicklung der Camera Obscura. Der Mathematiker Giambattista Benedetti empfiehlt den Einbau eines Spiegels im 45 Grad Winkel in den Lichtweg. Das korrigiert zwar nicht das Bild, vereinfacht aber das Zeichnen. Dies sollte künftig zum Standard in der Kamera – nicht nur der Obscura – werden.

 

Der Letzte Akt: Obscrua mit Tele und Spiegelreflex

Wir befinden uns nun in den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts.
Eine weiteren grundlegende Innovationsschub verpasste vermutlich Johannes Kepler der Camera Obscura. – Er trat schon einmal vor ein paar Minuten in dieser Episode in Erscheinung – Auch er nutzte die Camera Obscura für astronomische Beobachtungen. Zum Beispiel der Sonnenflecken.

Wir erinnern uns: Die Sonne mit dem bloßen Auge oder gar mit einem Fernglas zu betrachten – nicht so empfehlenswert. Weil man damit leicht die Augen beschädigen kann.

Mit Hilfe von Linsen gelang es ihm die Projektion zu verbessern und zu korrigieren. Später nutzte er diese Konstruktion in Kombination mit einem Teleskop.

Während über den Einsatz des Teleskopes in Kombination mit der Camera Obscura bei Kepler spekuliert wird, ist dies bei David and Johannes Fabricius – Vater und Sohn – bestätigt. Die beiden haben wohl als erste feststellen müssen, was wir eben noch gesagt haben: Auge, Sonne und Fernglas nicht gut. Danach haben sie wohl auf Keplers Methode zurück gegriffen.

Camera Obscura in Verbindung mit einem Teleskop, so wie Kepler sie eventuell genutzt hat.
Camera Obscura in Verbindung mit einem Teleskop, so wie Kepler sie eventuell genutzt hat.

Auch Galileo Galilei war bei der Entwicklung der Camera Obscura involviert. Na sagen wir mal, er war zumindest informiert. Sein Schüler Benedetto Castelli unterrichtete ihn darüber und Galilei korrespondierte mit dem deutschen Jesuit Christoph Scheiner.

Zunächst einmal kamen die Verbesserungen aber mal der Astronomie zu gute. Auch Scheiner nutzte die Camera Obscura zur Beobachtung der Sonne.

 

Dämonen und Teufel

Aber nicht nur seriöse Wissenschaftler nutzten die Technik auch Scharlatane bedienten sich ihrer.
Der belgische Jesuit François d’Aguilon beschreibt in einem Text, wie Betrüger mit Hilfe der Camera Obscura Teufel und Dämonen auferstehen ließen. Wir erinnern uns an die erste Episode: Das Antike Athen und den Kult des Eleusius. Schauspieler mit Masken werden in das Innere eines Raums projiziert.

In der Zwischenzeit war auch Kepler nicht untätig. Er entwickelt eine Camera Obscura, mit Schwenkvorrichtung, ähnlich eines Periskops. Das Ganze wurde in ein Zelt eingebaut und so war die „Aufnahme“ erster Panoramen möglich.

So. Jetzt ist das Funktionsprinzip der Kamera klar und die Technik ist ausgereift. Und DAS hat hauch nur ein paar hundert, wenn nicht sogar ein paar tausend Jahre gedauert.

Wie sagt Fee immer so schön: Ich bin Historikerin wir Rechnen nicht in Jahren, eher in Jahrtausenden oder Epochen.

Wie dem auch sei. Jetzt wird es Zeit, die Usability der Camera Obscura zu verbessern. Das bedeutet das Gerät zu verkleinern, dass man es bequem bei sich tragen kann ohne einen ganzen Tross an Helfern dafür zu brauchen.

 

Perpetuum Obscura

Cornelis Drebbel ein Holländer aus Alkmaar konstruierte neben einer Endlos laufenden Uhr, weil sie durch ein Perpetuum Mobile angetrieben wurde, eine Camera Obscura im Schachtelformat. Auch er war ein talentierter Ingenieur und Erfinder. Auch in seinem Leben gab es Höhen und Tiefen. Zwei seiner sechs Kinder starben, seine Frau Sophia pflegte einen zu teuren Lebenstil, so dass die Familie immer knapp bei Kasse war und er schließlich an den Hof nach England und im anschluss nach Prag übersiedelte. Er erfreute seine Auftraggeber mit automatischen und hydraulischen Orgeln. Aber auch hier hatte er Pech. Der Kaiser Rudolf II wurde von seinem Bruder Erzherzog Matthias entmachtet und Drebbel kam in Haft.
Nach einem Jahr kam er wieder frei und kehrte zurück nach England. Aber auch sein dortiger Mäzen war in der Zwischenzeit gestorben.
Immerhin waren seine Fähigkeiten als Glasschleifer sehr begehrt, so dass ihm die Herstellung von Mikroskopen und Teleskopen sein Auskommen sicherte.

 

Laterne Magica versus Camera Obscura

Es ist Langsam ist es an der Zeit, für eine neue Innovation. Die an sich recht lichtschwache Camera Obscura hat als Projektor allmählich ausgedient und muss das Feld einer neuen Erfindung überlassen: Der Laterna Magica. Auch mit Ihrer Entwicklung beschäftigte sich Drebbel.

Aber auch die Entwicklung der Camera Obscura trägt mitunter seltsame Blüten.
Während der Dichter und Diplomat Constantijn Huygens in einem Brief die Natürlichkeit und den Detailreichtum der Camera Obscura Abblildungen in höchsten Tönen anpreist, beschreibt der deutsche Orientalist, erfinder und Dichter Daniel Schwenter eine Schwenkbare Linse, um wie Kepler, den Bildausschnitt der Kamera zu verändern.

Eher wie aus Frankenstein entsprungen mutet dagegen René Descartes Vorschlag an:
Descartes, Ebenfalls Naturwissenschafter, Mathematiker und Philosoph. Vom Studium her kenne ich ihn eher als Philosoph. Von ihm stammen das Zitiat „Ich denke, also bin ich.“ Darüber hinaus schlug er vor, in der Camera Obscura Linsen aus den Augen kürzlich Verstorbener zu verwenden. Falls diese nicht verfügbar seien, sollten statt dessen Linsen aus den Augen von Ochsen verwendet werden.

Jean-François Nicéron war ein französischer Mönch, Mathematiker und Künstler. In seinen religiösen Malereien beschäftigte er sich hauptsächlich mit anamorphischen Bildern. Anamorphisch bedeutet perspektivisch verzerrte oder stark verzerrte Bilder. In der Kirchenmalerei fand diese Technik hauptsächlich Verwendung, um zum Beispiel Deckengemälde, die ja oft auf Gewölbe oder Kanten gemalt werden mußtem, für den Betrachter unverzerrt dargestellt werden konnten.
Klar dass tiefes Verständnis und Perspektive dafür Notwendig sind.
Sowohl als Zeichenhilfe für die korrekte Darstellung der Perspektive als auch für deren bewusste Verzerrung durch die Linse ist die Camera Obscura in diesem Zusammenhang für ihn interessant.

 

Camera Obscura im Taschenformat

Der Deutsche Jesuit und Wissenschaftler Gaspar Schott hörte von einem Reisenden, dass es Camera Obscuras im Taschenformat geben soll, die sich bequem unter der Kleidung verstauen lassen. Darauf hin konstruierte er seine eigene Holzbox. Die Linse wurde von ihm auf eine Art Schublade montiert. Durch verschieben der Schublade, konnte er das Bild schaft stellen. So erfand er ganz nebenbei eine Art Objektiv mit Manuellem Fokus.

Schwenkbare Camera Obscura mit Zelt und Prinzessin. Man sieht wir haben die Illustrationen selbst gemalt. Die hier ist von Felicitas.
Schwenkbare Camera Obscura mit Zelt und Prinzessin. Man sieht wir haben die Illustrationen selbst gemalt. Die hier ist von Felicitas.

1659 Löste die Laterna Magica die Camera Obscura als Projektor ab.

Im 17. Jahrhundert schufen vor allem die holländischen Meister, wie der Maler Johannes Vermeer viele eindrucksvolle und detailreiche Bilder.
Heute wird darüber spekuliert, ob diese mit Hilfe einer Camera Obscura entstanden sind.

So langsam nähern wir uns dem letzten Akt der Geschichte der Camera Obscura bevor sie nahtlos in die Geschichte der Fotografie über geht.

Letztendlich geht es für die Konstrukteure nur noch, darum alle Erfindungen zu einem finalen Ur-Fotoapparat zusammen zu fügen.

Johann Sturm veröffentlicht eine portable Camera Obcura, mit integriertem 45 Grad Spiegel zur Umleitung des Bildes mit einem Schirm aus Ölpapier, auf den das Bild projiziert wird.

Eine solches Modell hatte auch Goethe bei seinen Reisen im Gepäck, um seine Reiseeindrücke aufzuzeichnen.

 

Camera Obscura – Jetzt erst recht

(Tatttttaaaaaaaaa) Und nun, nach 3 Episoden Podcast und mehreren Generationen ist es endlich soweit: Wie proudly present, den Vorläufer der modernen Spiegelreflexkamera.
Nach vielen Namen, Daten und Fakten hat er es letztendlich geschafft Philosoph, Optiker, Erfinder, Autor und Mathematiker. Chorherr Johann Zahn aus Karlstadt bei Würzburg.
Würzburg, die noch viele andere Berühmtheiten hervor gebracht hat. Zum Beispiel habe ich dort Fotografie und Design studiert (zwinker).
Aber jetzt mal Ernst beiseite.
Besagter Johann Zahn entwickelte die Camera Obscura von Sturm so weiter, dass sie alle Bestandteile einer Fotokamera aufweist. Bis auf die Blende.
Er verbesserte das Objektiv, schwärzte das Innere der Kamera, um Reflektionen auszuschliessen. Der Spiegel projiziert das Bild bei dieser Version der Kamera auf eine Mattscheibe oben auf dem Kasten. Dort konnte es dann bequem abgezeichnet werden. Das Objektiv hatte er verbessert und zum Tele weiter entwickelt, so dass die Abbildung auf der Mattscheibe größer war.

 

Die Camera ist tot. Es lebe die Kamera.

An und für sich sind wir jetzt durch mit der Geschichte der Camera Obscura und dem ersten Kapitel der Geschichte der Fotografie.

Die Entwicklung ging aber noch etwas weiter und eine Erfindung will ich euch nicht verschweigen. Und zwar präsentierte der englische Wissenschaftler Robert Kooke kurz nach Zahn der Königlichen Gesellschaft seine Version einer tragbaren Camera Obscura. Sie wurde wie ein Taucherhelm auf dem Kopf und Schultern getragen und war im Verhältnis zu den anderen Modellen auch eher wieder sehr groß und Unhandlich.

Ähnlich wie heute wurde die Kamera dazu genutzt, um Momentaufnahmen und Erinnerungen aufzuzeichnen. Aber auch von professionellen Malern wie Paul Sandby, Canaletto oder Joshua Reynolds wurde sie genutzt. Wenn du schon mal versucht hast, die Perspektie und die Details eines Motives auf ein Blatt Papier zu bannen dann weißt du wie schwierig das ist, und da ist eine Projektion als Vorlage schon eine unheimliche Erleichterung.

 

Und Tschüss

Auf den Grundlagen, die wir Euch in den letzten drei Episoden unseres Podcasts vorgestellt haben, können Joseph Nicephore Niepce, Louis Daguerre and William Fox nun aufbauen, bei der „Erfindung der Fotografie“.

Nach diesem Vorspann fast epischer Länge möchte ich mich bei dir bedanken, dass du so lange durchgehalten hast. Falls dir diese Folge gefallen hat, dann gib uns eine gute Wertung bei Itunes oder abonniere einen unseren Kanal, dann verpasst du keine neu Episode unseres Podcasts Erlebnis Photograpie. Das Transcript zur Episode findest du auf unserer homepage erlebnis-photographie.de genau so wie die Show-Notes.

Zu den Show-Notes

Den Podcast gleich hier anhören:

 

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