Wie Kaffee mit Milch und Zucker – Blende, Belichtungszeit und Empfindlichkeit – Grundlagen Fotokurs

Richtige Blende, Belichtung und Empfindlichkeit –

Alles drei zusammen brauchst du für ein gutes Foto.

Schauen wir uns die einzelnen Themen erstmal am

Fotografie heisst auch soviel, wie malen mit Licht.

Eine Kamera dient dazu, die Bilder, die das Licht erzeugt festzuhalten und zu steuern.

Wir steuern das Licht so, dass es den Kaffee mit der

Mischung an Milch und Zucker ergibt, so wie er dir am besten schmeckt.

 
 

Blende

Die Blende funktioniert wir die Iris des Auges. Sie regelt die Grösse der Öffnung durch die das Licht in das Auge bzw in die Kamera fällt und dadurch auch die Lichtmenge, die in die Kamera gelangt.
Mehr auf den Ringmuskel eingehen?
 
Die Blende steuert, wieviel und wie schnell der Kaffee in unsere Kaffeetasse strömt.
 
Die Blende besteht in der Regel aus ringförmig angeordneten Lamellen, die offnen und schliessen lassen. Normalerweise befinden sie sich im Objektiv.
 
In Büchern wird die Blende mit einem kleinen kursiven f angegeben. f = Focal lengh oder auch Brennweite.
 
Brennweite ist Wert der eigentlich im Zusammenhang der Blende auftritt, hängt grob damit zusammen, dass grob die länge des Objektivs sich natürlich auch auf die Menge des Lichts auswirkt, dass in die Kamera gelangt und nicht nur die Blendenöffnung, dass vergessen wir aber vorerst erst einmal wieder.
 
In der Regel verfügen Objektive über Blenden im Bereich zwischen 1.4 bis 32. Man nennt das auch die Leitzahl.
Wobei die kleinste Zahl die grösste Blendenöffnung und die grösste Zahl die kleinste Öffnung angibt.
Wenn ihr wollt könnt ihr den Durchmesser der Blendenöffnung sogar berechnen. Und zwar mit der Formel Brennweite des Objektivs durch die Blende, die ihr verwenden wollt.
80mm : 1,8 = 44,444… Periode 4
Als Anfänger ist die Rechnerei etwas verwirrend. Es reicht, wenn du dir merkst, 4 cm ist eine ordentlich grosse Belendenöffnung, durch die viel Licht in die Kamera fällt.
Von  Blendenstufe zu Blendenstufe, halbiert bzw verdoppelt  sich die Lichtmenge.
 
Um beim Vergleich mit dem Kaffee zu bleiben: Aus einer Kaffeekanne füllst du eine Kaffeetasse deutlich schneller, wie mit dem Vollautomaten.
Kannen haben einfach grössere Öffnungen.
 
 

Belichungszeit / Verschluss

Die Belichtungszeit ist in etwa so, wie wenn du in einem Dunklen Zimmer mit dem Lichtschalter kurz an und schnell wieder ausknipst
Die Belichtungszeit entspricht der Zeit, wie lange du das Licht an lässt, der Verschluss dem Schalter mit dem du den Stromfluss unterbrichst.
 
In Wirklichkeit funktioniert der Verschluss eher wie ein Vorhang, der den Blick auf eine Theaterbühne frei gibt und wieder verschliesst.
 
Der Verschluss steuert also ebenfalls wie viel Licht in die Kamera fällt. Allerdings nicht wie die Blende durch die Grösse der Öffnung, sondern durch die Dauer. Danach unterbindet sie den Lichteintritt vollständig.
 
Beim Kaffee heisst das: Es geht un die Dauer, wie lange die Kaffeemaschine braucht um die Tasse zu füllen. Letztendlich enscheidest du ob Espresso oder Americano.
 
Bisher haben wir immer von Licht gesprochen, das in die Kamera fällt. Aber nicht was mit dem Licht passiert oder, wir es in ein digitales Bild umgewandt wird.
Die meisten SLRs und DSLRs haben heutzutage Sensoren oder Chips. Diese Sensoren haben Bildpunkte oder auch Pixel. Diese Reagieren auf die entsprechenden Farben oder die Helligkeit.
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Dass der Sensor die Lichtwellen umwandeln kann benötigt er Strom.
Nun müsste man denken, es reiche, wir beim Lichtschslter, den Strom kurz ein und auzuschalten.  Aber das ist bisher nicht der Fall. Es wird immer noch meist ein mechanischer Verschluss benötigt. Dieser befindet sich zwischen Objektiv und Sensor. Eine Art Lamellenvorhang,
der sich blitzschnell öffnet, dabei kurz einen Schlitz bildet, und sich wieder schliesst.
 
Die Zeit in der Licht in der der Lamellenvorhang geöffnet wird und Licht auf den Sensor fällt, nennt sich Belichtungszeit.
 
In der Regel liegt die Belichtungszeit weit unter einer Sekunde. Sonst wird die Bewegung der Hände des Fotografen als Unschärfe oder Verwacklung sichtbar.
 
Belichtungszeiten werden in Abhängigkeit von einer Sekunde angegeben:
1/30, 1/60, 1/250, 1/400, 1/1000… usw.
 
Kameras zeigen in der Regel aber nur die ganze Zahl an. Also: 30, 60, 125.  Das führt manchmal zu Irritationen bei den Belichtungszeiten, die grösser sind als eine Sekunde.
 
Im Grundsatz kannst du dir merken, dass du ab einer Belichtungszeit von 1/30 Verwacklungsfrei aus der Hand fotografieren kannst.
 

Empfindlichkeit

Früher gab es unterschiedlich empfindliche Filme, um bei  verschiedenen Lichtsituationen fotografieren zu können.
Je kleiner die ISO zahl war, desto brillianter die Farben, je empfindlicher der Film, desto Matter die Farben und desto schneller wurde das Korn bei der Vergrösserung auf einem Abzug sichtbar.
 
Es gibt auch bei Digitalkameras die Möglichkeit die Empfindlichkeit zu verändern.
Dabei wird der Sensor nicht wirklich empfindlicher, sondern die Signale werden elektronisch verstärkt.
 
Verstärkt man diese zu stark, kann der Chip verschieden Nuancen nicht mehr unterscheiden und führt zu den bekannten orangenen Fehlpixeln oder dem bekannten Bildrauschen.
 
Die Isozahl beginnt normalerweise bei um die 100 Iso und reicht je nach Kamera bis über 20.000. Die Abkürzung Iso steht für International Organization of Standardisation und zeigt dass es sich um einen internationalen Standard handelt.
 
Es empfiehlt sich immer mit dem am geringst möglichen ISO Wert zu fotografieren.
 
Bei den meisten Kameras beginnt das sichtbare
Bildrauschen erfahrungsgemäß im Bereich ab 800 ISO. Unabhängig davon, was der Hersteller angibt.
 
Analog zur Blenden verdoppelt sich der Lichteinfall mit der nächsten Empfindlichkeitsstufe.
 
Auch bei der Empfindlichkeit lässt sich eine Analogie mit unserem Kaffeebeispiel herstellen: Je mehr Kaffeepulver du verwendest, desto stärker und bitterer wird das Gebräu.
 

Belichtungsdreieck

Das Wichtigste kommt jetzt, nämlich das Zusammenspiel aller drei Faktoren:
Blende, Belichtungszeit und Empfindlichkeit.
Das ist wie Kaffee mit Milch und Zucker.
Auf die richtige Mischung kommt es an damit das Ergebnis schmeckt.
 
Alle drei müssen sich die Waage halten, damit ein technisch korrekt belichtetes und scharfes Bild heraus kommt, aber man kann die einzelnen Faktoren gegeneinander verschieben.
 
Klassisches Beispiel aus der Sportfotografie:
Die Bewegung eines Sprinters einfrieren:
 
Damit der Sportler scharf abgebildet wird am Kopf, den Armen und den Beinen, benötigst du eine kurze Verschlusszeit. Sagen wir mal 1/1000 Das heisst, die Blende muss auf, Ebenfalls die Belichtungszeit. Die muss hoch.
 
Je weiter die Blende geschlossen und die Empfindlichkeit reduziert wird, desto mehr Unschärfen ergeben sich beim Läufer und der Hintergrund wird zum Beispiel schärfer.
 
Auf diese Weise lassen sich Blende, Belichtungszeit und Empfindlichkeit bewusst zur Bildgestaltung einsetzen.
 
Daneben gibt es auch Situationen, bei denen es gar keine andere Möglichkeit gibt, als  die Blende ganz auf zu machen, die Empfindlichkeit auf Maximum zu gehen und die Belichtungszeit möglichst lang zu machen. Das ist dann der Fall, wenn es ziemlich dunkel ist und du trotzdem
ohne Blitz fotografieren musst. Da gibts dann nicht viel gestalterischen Spielraum.
 
Neben Bewegungsunschärfe ergibt sich durch die Grösse der Blendenöffnung noch eine weitere Schärfe. Nämlich die Tiefenschärfe. Je weiter die
Blende geöffnet wird, desto unschärfer wird der Bildhintergrund.
 
Gewünscht ist dieser Effekt, wenn das Motiv vom Hintergrund frei gestellt werden soll eher unerwünscht ist er, wenn ein Landschaftspanorama erstellt werden soll.
 

Einstellung an der Kamera / Kameramodi

So wendest du das ganze in der Praxis an:
Neben verschiedenen Kreativprogrammen verfügt deine Kamera über verschiedene wichtige Betriebsmodi wie die Automatik, Programm, Tv, Av, M oder B.
 
Im Automatikmodus stellt die Kamera alle Werte vollautomatisch ein.
Sinnvoll, wenn die Kamera schnell einsatzfähig sein muss. Z.B. Bein Reportagen, Schnappschüsse, Dokumentation.
 
In der Programmautomatik wird Blende und Belichtungszeit automatisch eingestellt. Die Empfindlichkeit bleibt fest.
Sinnvoll, z.B. bei einer Reportage, wenn es um den Bildinhalt geht.
 
Av oder A steht für die Zeitautomatik. Die Blende und Empfindlichkeit  sind fest eingestellt und die Zeit wird automatisch dazu gewählt.
Sinnvoll, bei Bewegungen oder bei schwierigen Lichtverhältnissen.
 
 
Bei Tv ist die Blendenautomatik u D.h. die Belichtungszeit und Empfindlichkeit bleiben fix und die Blende wird automatisch dazu gewählt.
Sinnvoll bei Arbeit mit Tiefenschärfe.
 
 
M ist der manuelle Modus muss Blende, Belichtungszeit und Empfindlichkeit manuell eingestellt werden.
Volle Kontrolle über das Bildergebnis.
 
B oder Bulb: Blende und Empfindlichkeit sind Manuell. Verschluss bleibt so lange geöffnet, wie der Auslöser gedrückt gehalten wird.
Sinnvoll bei Langzeitbelichtungen.
 
In der Regel könnt ihr die Einstellungen zu Blende Belichtungszeit im Sucher, Liveview oder auf einer speziellen Anzeige auf der Kamera sehen.
Sie werden such in der Bildatei gespeichert.
Du kannst sie dir in der Rückschau der Kamera oder bei der Bearbeitung auf dem Computer im Nachhinein anschauen.
 
Das ist praktisch, denn so kannst du während des Fotografierens, deine Fotos kontrollieren und gegebenfalls deine Einstellungen korrigieren.
Wie Kaffee mit Milch und Zucker – Blende, Belichtungszeit und Empfindlichkeit – Grundlagen Fotokurs

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